Die besten Küchen 2009

Aus mehr als 200 Einsendungen die schönsten Küchen herauszufinden, war für die Jury keine leichte Arbeit. Prämiert wurden am Ende der souveräne Umgang mit Materialien, kluge Planung, clevere Raumaufteilung und hohes Qualitätsbewusstsein.

Mit Weitsicht geplant

Für Nora Market aus Bozen steht fest: Menschen, nicht Möbel, sollen einen Raum mit Leben füllen. Ihre offene Küche stellt die Richtigkeit dieser Ideen unter Beweis.

Nora Market: „Meine Küche ist ein Multitalent. Manchmal ist sie mir Rückzugsgebiet, dann wieder ist sie offen für Freunde und die Familie."

Nora Market weiss, was sie will. Als Mitinhaberin eines Küchenstudios und alleinerziehende Mutter muss die sympathische Bozenerin gut organisiert sein. Der konsequente Blick aufs Wesentliche, mit dem sie den Alltag meistert, zeigt sich auch in ihrer Küchengestaltung. „Ich habe während meiner Arbeit so viel Luxus und Überfluss gesehen, dass ich eine große Sehnsucht nach Ruhe in meinem eigenen Heim verspüre", begründet Nora Market ihren Entwurf. Und tatsächlich: Aus dem 47 Quadratmeter großen Raum, in dem außer der eigentlichen Küche noch ein großer Tisch und zwei bequeme Sofas stehen, ist alles Überflüssige verbannt. Dekoration sucht man vergeblich. Bei diesem puristischen Gestaltungsanspruch wundert es nicht, dass sich die Südtirolerin für das Küchenprogramm „b3" von Bulthaup entschieden hat. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass selbst komplizierte Grundrisse von Wand zu Wand und vom Boden zur Decke bestückt werden können, ohne dass Passleisten nötig sind oder breite Fugen entstehen.

An der Stirnseite ihrer Küche zeigt Nora Markets Planung, welch eine Ruhe das Programm „b3" einem Raum verleihen kann. Die graphitfarbenen Fronten der Hochschränke schließen bündig mit den gleichfarbigen Paneelwänden ab, feine Fugen bieten Platz für eingehängte Leuchten und Kräutertöpfe. Die Reduktion in Form und Farbe setzt sich im großzügigen Küchentresen fort. Weiße Laminatfronten kommen ohne Griffleisten aus, die Kochmulden und das Spülbecken sind flächenbündig in die Arbeitsplatte aus weißem Corian eingelassen und der auf Schienen laufende Thekentisch ist ebenso in Lärche ausgeführt wie der Dielenboden, der Esstisch und die Bänke. „Viele Menschen haben Angst vor nackten Wänden", sagt Nora Market, „ich nicht; denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine ruhige Einrichtung mehr Raum für die Menschen lässt, die darin leben. Wenn ich alleine bin, genieße ich die ruhige Ausstrahlung meine Küche; wenn Freunde da sind, funktioniert sie wunderbar als Raum, in dem ungezwungen gekocht und gefeiert werden kann.

Nora Market: „Meine Küche ist ein Multitalent. Manchmal ist sie mein Rückzugsgebiet, dann wieder ist sie offen für Freunde und die Familie."